Informationen über die wichtigsten Teeanbaugebiete

Darjeeling
Assam
Ceylon
Dooars
Nepal
Sikkim
Südindien
Java/Sumatra
Kenia
China
Formosa
Japan

Darjeeling:

 Im Nordosten Indiens, an der Grenze zu Nepal, Sikkim und Bhutan finden wir die ca. siebzig Teegärten des Darjeelings. Die besten von ihnen befinden sich in über fünfzehnhundert Metern Höhe. Im Hintergrund erhebt sich geheimnisvoll der mächtige Kangchendzönga mit seinen mehr als achttausend Metern. Die Tees aus den Darjeeling gehören zuden edelsten und berühmtesten der Welt. Die klimatischen Bedingungen und die Höhenlage verleihen diesem Tee seine unvergleichliche Qualität. Die Frühjahrsflückung (first flush) ergibt zarte, hocharomatische Tees, die Sommerpflückung (second flush) etwas kräftigere und die Herbstpflückung (autumnal) sehr harmonische blumige Tees.

Assam:

Etwa zweihundert Kilometer östlich von Darjeeling an der Grenze zu China, Birma und Bangladesch liegt Assam mit seinen 512 Teegärten. Hier auf dieser Hochebene an den Ufern des Brahmaputra entdeckte man Anfang des 19.Jahrhunderts die wilden 20 Meter hohen Teesträucher (Thea assamica). Englische Pflanzer begannen, die noch von dichten Dschungel bedeckte Gegend urbar zu machen. Heute wird hier fast ein Drittel des indischen Tees geerntet, wobei einige zu den besten Tees gehören. Das Klima ist feucht und warm. Von April bis September ergießen sich sintflutartige Regenfälle, und das Thermometer erreicht Temperaturen bis 35 Grad. In diesen großen natürlichen Treibhaus wächst ein Tee, der mit seinem kräftigen Charakter und seinem dunklem Abguß die Teegewohnheiten vieler Nationen geprägt hat. Auf Grund seiner feinen Qualität wird er auf der ganzen Welt als Grundlage hervorragender Mischungen verwendet.

 
 

Ceylon:

Ein leichter Wind weht über die Teegärten von Ceylon (Sri Lanka). Sanfte Hügel bilden den Boden der manchmal nur 20 Hektar großen Teegärten. Die meisten liegen im Südwesten der Insel. Die besten der Gärten liegen in einer Höhe von tausend bis zweitausend Metern. Auf den Osthängen im Distrikt Uva erzielt man die beste Ernte von Juli bis September, auf den Westhängen Dimbulas von Februar bis März. Jeder Teegarten produziert einen für ihn typischen Tee. Tee aus Ceylon ist angenehm herb und aromatisch. Er ist extraktreich und hat einen schönen bernsteinfarbenen Abguß. Vor allem die Proken-Qualitäten eignen sich hervorragend für die Morgenstunden oder am Nachmittag zu süßem Gebäck.

 
 

Doaars:

Das Anbaugebiet "Dooars" liegt westlich von Assam. Die dort produzierten Tees sind kräftig und würzig, aber nicht so stark wie Assam Tees.

 
 

 Nepal:

Aus Nepal kommen Blatt-Tees, die den Darjeeling ähneln. Sie habeneinen fruchtigen Geschmack und ein zart würziges Aroma.

 
 

Sikkim:

Sikkim, ein kleines Anbaugebiet auf den Hochebenen des Darjeelings, produziert Tees mit fruchtig aromatischem Geschmack, die sich auch hervorragend für den Nachmittag eignen und dem Darjeeling ebenbürtig sind.

 
 

Südindien:

Nilgiri liegt im Südwesten Indiens. Der hier geerntete Tee ist besonders im Frühjahr sehr aromatisch und ähnelt den Ceylontee. Er kann das ganze Jahr über geerntet werden. Es sind vorwiegend saubere Tees mit einheitlich gearbeiteter Blattstruktur.

 
 

Cjava/Sumatra:

In Indonesien auf Java Sumatra kann das ganze Jahr über geerntet werden. Die Qualität ist konstant und der Geschmack kaum von der Jahreszeit abhängig. Es sind aromatische, nicht zu kräftige Tees, die den ceylonesischen Tees ähneln. Sie haben einen sehr schönen bernsteinfarbenen Abguß und eignen sich hervorragend als Frühstückstee, gern auch mit etwas Milch. Tees aus Java und Sumatra sind wegen ihrer einheitlichen Qualität Bestandteil vieler Mischungen.

 
 

Kenia:

Kenia-Tees werden erst seit einiger Zeit in Deutschland angeboten, abgesehen von den Sorten, die in Teebeuteln erhältlich sind. Den traditionellen Teeanbau gibt es in Kenia seit den 20er-Jahren, und erst 1957 fand die erste Teeauktion in Nairobi statt. Heute gibt es über 100 Teegärten,die ausschließlich von Kleinbauern betrieben werden. Die Anbaugebieteliegen im Hochland und reichen bis fast an die Stadtgrenze Nairobis heran. Viele Einwanderer aus Ostasien haben in Kenia eine neue Heimat und Arbeitsplätze gefunden. Die Tees sind voll und fruchtig. Sie eignen sich hervorragend zu einem ausgiebigen Frühstück. Tee aus Kenia wird bei Kennern wegen seiner Frische geschätzt.

 
 

China:

Der Legende nach entstand der Tee in der Trinkschale des Kaisers Chen Nung, als er unter einem wilden Teestrauch saß. In der Tat kann man China als die Wiege des Tees bezeichnen, denn bereits seit 5000 Jahren wird hier Tee produziert und getrunken. Die Chinesen bevorzugen, wie die meisten Asiaten, in erster Linie grünen Tee. Der größte Teil des produzierten Tees wird im eigenen Land verbraucht. In den staatlichen Kooperativen werden auch schwarze Tees erzeugt, die in erster Linie fürden Export bestimmt sind. Einige dieser Standardsorten sind großartige Tees, wie etwa der Yunnan von den Hochebenen des Südens oder der zartblumige Keemun von den Bergen der Provinz Anhui. Tee aus China ist im allgemeinen sehr mild und hat einen geringeren Koffeingehalt als indische Tees. Schwarzer Tee trägt häufig die Bezeichnung "Congou" (schwarzer Tee). Das Aromatisieren von Tee durch Hinzufügen von Blüten und Blätternhat in China Tradition. Hierzu gehört auch der in Europa inzwischen gut bekannte Jasmintee.

 
 

Formosa:

Formosa, die Insel des Nebels, hat ein sehr feuchtes Klima mit Temperaturen, die im Sommer 28 Grad nicht überschreiten und im Winter nicht unter13 Grad fallen. Formosa erlebt heute, zur Freute aller anspruchsvollen Teeliebhaber, die Wiedergeburt des großen chinesischen Tees. Die Produktion erfolgt durch viele kleine Familienbetriebe. Etwa hundert dieser Betriebe erzeugen die Spezialität der Insel, den Oolong. Es ist ein halb fermentierter Tee, der in Farbe und Aroma zwischen den grünen und den schwarzen Tee liegt und sich durch eine weiche, elegante Tasse auszeichnet. Einigen dieser Spitzentees sagt man nach, daß sie den Körper von allen Schlacken befreien. In jedem Fall trinkt man sie pur, ohne Milch, tagsüber und während oder nach den Mahlzeiten. Durch ihren geringen Teeingehalt eignen sie sich auch hervorragend für die Abendstunden.

 

 

 

Japan:

Japan, das Land des grünen Tees. Wie man weiß, ist in Japan selbst Funktionelles schön, und die Teegärten sind eine wahre Freude für die Augen. Die Teepflanzen sind dicht an dicht gepflanzt und bilden etwa 30 Meter lange Streifen. Von weiten mag man meinen, es seien weit Wasserflächen in sattem Grün. Der Tee, der hier produziert wird, ist reich an Vitamin C und hat einen geringen Teeingehalt. Aufgrund seiner verdauungsfördernden Wirkung wird er gern zu oder nach den Mahlzeiten eingenommen, aber auch zur Entspannung getrunken. Tee aus Japan sollte man genießen und sich vielleicht daran erinnern, daß Tee auch heute noch das Getränk für geistige und geistliche Übungen ist. Tee ist eine der angenehmsten Möglichkeiten, Positives aus einer uns so fremden Kultur kennen zu lernen.